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02.07.2025 CEO Standpunkt

Künstliche Intelligenz – nachhaltiger Impact

Megatrends Creating Connecting Caring Nachhaltigkeit Wasser Corporate Political Responsibility

Editorial zum Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2024

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Sehr geehrte Damen und Herren,

die Welt hat 2024 ein geopolitisch wie geoökonomisch dynamisches Jahr erlebt – erneut.

Einmal mehr konnten wir beobachten, dass alte Allianzen bröckeln und Handelsbarrieren, Sanktionen und Technologieembargos die Weltwirtschaft weiter entkoppeln. Dass neue multinationale Kooperationen heranwachsen und sich neue Lieferketten strukturieren, darf nicht darüber hinwegtäuschen, was längst unzweifelhaft ist: Die geoökonomische Zeitenwende als Konsequenz der geopolitischen Zeitenwende hat die Welt langfristig verändert. Sie ist komplexer, fragmentierter und protektionistischer geworden.

In diesem anspruchsvollen Marktumfeld hat die Wilo Group Umsatzerlöse in Höhe von 1.895,3 Millionen Euro generiert, was währungsbereinigt einem leichten Umsatzrückgang von 2,3 Prozent entspricht. Wilo erzielte ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 189,1 Millionen Euro, die entsprechende EBITDA-Marge betrug 10,0 Prozent. Mit 189,1 Millionen Euro konnten wir den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit nochmals gegenüber dem hohen Niveau des Vorjahres steigern und einen neuen Rekordwert erzielen.

Zudem hat Wilo durch entschlossene, zukunftsorientierte Managemententscheidungen das Fundament für ein weiterhin dynamisches und profitables Wachstum gelegt. Durch die konsequente Weiterentwicklung und Übertragung des bewährten Region-for-Region-Ansatzes auf die Gesamtorganisation wurden wichtige Organisationsmaßnahmen initiiert, um den nachhaltigen Erfolgskurs der Wilo Group fortzusetzen.

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Der Mensch im Mittelpunkt – der Hyper-Impact von Nachhaltigkeit

Eine ebenso wichtige, wegweisende Entscheidung des Jahres 2024 betraf nicht weniger als Wilos gesamtstrategische Ausrichtung. Seit vergangenem Jahr betrachten wir unsere gruppenweite Nachhaltigkeitsstrategie als übergeordnet. Alle anderen funktionalen Unternehmensstrategien ordnen sich ihr unter – ohne Ausnahme.

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie umfasst drei Wirkbereiche – sogenannte Impact Areas –, die heute und in Zukunft die Arbeit der Wilo Group bestimmen: Creating, Caring und Connecting. Dieser Dreiklang ist nicht weniger als der Taktgeber unserer täglichen Arbeit – und damit des multinationalen Technologiekonzerns Wilo insgesamt.

Konkret: Unter Creating verstehen wir die direkte Wirkung unserer Produkte, Systeme und Lösungen, etwa auf die Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln, aber auch auf das Digitale und KI-Zeitalter. Mit Caring beschreiben wir unser verantwortliches Handeln gegenüber Mitarbeitern, Umwelt und Gesellschaft. Der Wirkbereich beinhaltet Ziele wie die Emissionsreduktion in den Produktionsprozessen und die Schaffung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfelds. Unter Connecting fassen wir Wilos nachhaltigen Impact durch das Engagement in starken internationalen Partnerschaften zusammen.

Unser Nachhaltigkeitsengagement konzentriert sich damit stärker als je zuvor auf die Wirkung unseres unternehmerischen Handelns. Ein großer Schritt. Und doch ein Perspektivwechsel, der auf der Hand liegt. Denn Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck. In den vergangenen Jahren haben wir uns konsequent zum Nachhaltigkeitspionier entwickelt und wissen deshalb, was der ultimative Zweck einer jeden Nachhaltigkeitsbemühung ist: den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist der Hyper-Impact von Nachhaltigkeit – der Impact der Impacts.

In anderen Worten: Erst, wenn unser Handeln das Leben der Menschen verbessert, ist es nachhaltiges Handeln. Diese unbestechlich einfache Wahrheit treibt uns – über 9.000 Mitarbeiter in rund 90 Produktions- und Vertriebsgesellschaften in über 50 Ländern – jeden Tag an: Wir verbessern die Lebensqualität der Menschen weltweit. Um dieses Zielbild zu erreichen, müssen wir schaffen, kümmern, vernetzen. Es braucht unseren unermüdlichen Einsatz in den Wirkbereichen Creating, Caring und Connecting. Und es braucht den smarten Einbezug von Künstlicher Intelligenz. In dieser technologischen Revolution, die sich wie im Zeitraffer vollzieht, steckt ein Schlüsselfaktor für die Erreichung unseres Ziels.

Wir bei Wilo sind davon überzeugt: Entscheidend ist, wie wir – als Unternehmen, aber auch Gesellschaft insgesamt – KI verstehen. Sie als Bedrohung abzutun, abzulehnen oder gar zu boykottieren, ist keine Option. Nur wenn wir die KI umarmen, uns auf sie einlassen und sie als Chance verstehen, können wir die eigentlichen Potenziale für uns nutzen.

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Unser Ziel: Mithilfe von KI schaffen, kümmern und vernetzen

Was also hat Künstliche Intelligenz mit unserem Ziel, der ultimativen Nachhaltigkeit, zu tun? Nehmen wir den ersten Wirkbereich unserer Strategie, CREATING:

In Wilos Hightech-Fabriken setzen wir längst auf die Möglichkeiten der Technologie, beispielsweise im Qualitätsmanagement. Mithilfe KI-gestützter Bildanalyse prüfen wir etwa die Festigkeit von Dichtungen. Ob Zwei-Komponenten-Materialien richtig aushärten, wissen wir so nach wenigen Augenblicken, nicht erst nach acht Stunden. Gleiches gilt für die Auswertung der ausführlichen 8D-Reports, die wir von Lieferanten zur Qualitätsoptimierung erhalten: KI unterstützt bei der aufwändigen Interpretation der Berichte – und erhöht so die Effizienz. Zudem macht die KI eigenständig weitere Verbesserungsvorschläge. Und auch die adaptive Werkerassistenz, für die Wilos Smart Factory in Dortmund im vergangenen Jahr den Microsoft Intelligent Manufacturing Award (MIMA) gewonnen hat, bezieht KI mit ein.

Auch in der Entwicklung unserer Produkte, Systeme und Lösungen sind die Mehrwerte der Technologie nicht zu übersehen. Wilo arbeitet daher kontinuierlich daran, KI noch stärker in Entwicklungsprozesse einzubinden. Mit Erfolg: 2024 wurden wir im Rahmen der internationalen Vergleichsstudie „AI-driven Product Development“ als herausragendes Praxisbeispiel für den erfolgreichen Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Produktentwicklung ausgezeichnet. Die Studie, durchgeführt vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und der Complexity Management Academy, untersuchte über 150 Unternehmen. Neben Wilo wurden auch Engel Austria, Miele, Phoenix Contact und Siemens Mobility ausgezeichnet.

Schon 2019 hat Wilo die Wilo-Stratos MAXO und damit eine Smart-Pumpe auf den Markt gebracht.

Oliver Hermes, President & Global CEO der Wilo Group

Ein Beispiel für unsere Initiative: In einem Technologieprojekt erarbeiten unsere Ingenieure derzeit, wie KI bei der Bestimmung der Temperatur im Motor von Pumpen und Pumpensystemen helfen kann. Ein fast noch größerer Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Entwicklung liegt allerdings in der Sammlung und Interpretation von Informationen aus dem Produktbetrieb. Den Wert dieser Daten haben wir bereits vor vielen Jahren erkannt: Schon 2019 hat Wilo die Wilo-Stratos MAXO und damit eine Smart-Pumpe auf den Markt gebracht. Heute profitieren wir von diesem technologischen Meilenstein bei der Entwicklung kommender Pumpengenerationen.

Als Technologiekonzern, der in Wirkbereichen denkt, ist natürlich die Anwendung unserer Produkte, Systeme und Lösungen und der entsprechende Effekt dieser Anwendung am relevantesten. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Digitalwirtschaft braucht es Wilo-Technologie. Als elementarer Bestandteil von kritischer Infrastruktur spielen unsere Pumpen und Pumpensysteme so eine Schlüsselrolle für KI-Anwendungen jeder Art.

Unser Impact zeigt sich bereits bei den für das Digitale und KI-Zeitalter unabdingbaren Rohstoffen. Wilo-Pumpen und -Pumpensysteme kommen überall auf der Welt in nachhaltigen Bergbauprojekten zum Einsatz, etwa in der Entwässerung von Schächten, aber auch in peripheren Prozessen. Doch auch in der Ausstattung von Hightech-Fabriken für die Produktion von Hardware und Halbleitern spielen wir eine führende Rolle. Zahlreiche hochmoderne Produktionsstandorte namhafter Unternehmen setzen auf Technologie von Wilo, insbesondere für die Kühlung von Prozessen.

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Das Herz der Künstlichen Intelligenz aber schlägt woanders: in Datenzentren. Um die großen Mengen an Daten zu verarbeiten, braucht es ebenso große Rechenkapazitäten. In Datenzentren wird die KI real: Die Gebäude, die in hoher Geschwindigkeit auf der ganzen Welt entstehen, sind das Zuhause gigantischer Server. Um sie zu kühlen, braucht es viel Wasser – und nachhaltige, weil hocheffiziente und zuverlässige Pumpen und Pumpensysteme von Wilo, um das Kühlwasser zu bewegen.

Weltweit durften und dürfen wir Datenzentren mit Wilo-Produkten, -Systemen und -Lösungen ausstatten: das Alibaba Data Center in Zhangjiakou (China), das SK Broadband Data Center in Seoul (Korea), das Google Data Center in Hamina (Finnland) und viele weitere. Wilo schafft die für das Digitale und KI-Zeitalter nötige Infrastruktur – und ermöglicht damit erst die Nutzung der Potenziale, die die Technologien mit sich bringen. Ein zentraler und immer wichtiger werdender Impact von Wilo.

Wo diese Potenziale liegen, zeigen etwa innovative Pilotprojekte aus der Wasserwirtschaft. KI-gestützte Steuerungssysteme machen die Wasserversorgung und -verteilung von morgen noch intelligenter und wirken so der sich verschärfenden Wasserknappheit entgegen. Wilo ist auf diesen Trend vorbereitet: Unsere smarten Produkte, Systeme und Lösungen sind weit mehr als nur Komponenten der intelligenten Wasserinfrastruktur der Zukunft. Sie tragen mit Daten zur KI-gestützten Intelligenz bei.

Wie wir die Möglichkeiten von KI nutzen, um unserer Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Umwelt und Gesellschaft nachzukommen, zeigt der Wirkbereich CARING.

Schon seit 2023 – und damit unmittelbar nach dem Hype um OpenAIs ChatGPT, das als Durchbruch der generativen KI für alle gilt – bieten wir unseren Mitarbeitern den unternehmenseigenen KI-Chatbot WiloGPT an. Das Tool nutzt dieselben KI-Modelle und hat einen ähnlichen Funktionsumfang wie ChatGPT, ist als Bestandteil der Wilo-IT-Infrastruktur jedoch datenschutzkonform.

Inzwischen arbeiten zahlreiche Wilo-Mitarbeiter zudem mit den KI-Assistenzfunktionen von Microsoft Copilot. Und die nächste Weiterentwicklung steht bereits ins Haus: Im Projekt SIMBA wird WiloGPT mit dem Wilo DataHub, Wilos zentraler Datenplattform, vereint, um das Tool Wilo-spezifische Fähigkeiten lernen zu lassen und die Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit mit gezielten Wilo-Informationen zu unterstützen, unabhängig von Funktion oder Standort.

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Die vergangenen zwei Jahre veranschaulichen die Geschwindigkeit, mit der sich die KI-Revolution vollzieht. Es ist unser Anspruch, nicht nur Schritt zu halten, sondern voranzugehen – das gilt für KI-Technologie, aber auch für unser globales Gesundheitsmanagement. Geradezu exemplarisch für den Wirkbereich Caring steht der Health Cube. Von dem innovativen Gesundheitszentrum auf dem Wilopark werden Mitarbeiter weltweit sowie die gesamte Region Dortmund profitieren. Eröffnet wird das neue Gebäude auf dem Wilopark am 1. April 2026. Wie sich KI in das Projekt integrieren lässt? Das erörtert das Projektteam in der laufenden Feinkonzeptphase. Sicher ist aber schon heute: Künstliche Intelligenz wird auch das Gesundheitswesen revolutionieren.

Und der Wirkbereich CONNECTING? Wir sind davon überzeugt: Um alle Potenziale von KI zu heben, braucht es starke Netzwerke.

Nur im Austausch mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft entdecken wir Möglichkeiten und Grenzen der Technologie. Den geeigneten Rahmen für ebendiesen Austausch schaffen Organisationen wie KI Park e. V.. Als Mitglied des europäischen Innovationsökosystems für KI sind wir Bestandteil eines starken Netzwerks von Unternehmen, Startups und Forschungseinrichtungen, die an die Wohlstands- und Wachstumspotenziale der Technologie glauben.

Unter diesem Motto stand auch das Treffen von Top-Innovatoren im Networking Cube auf dem Wilopark im vergangenen Jahr. Beim Workshop „AI & Sustainability“ diskutierten Wilo-Experten und Partner Trends und Herausforderungen in den Bereichen „Künstliche Intelligenz“ und „Nachhaltigkeit“. Zwei überaus aktuelle Themen – und ein Austausch, der nach Fortsetzung ruft.

KI bei Wilo: Nachhaltig erfolgreich, 2025 und darüber hinaus

Unser Nachhaltigkeitsengagement ist auf die konkrete Wirkung ausgerichtet – den Impact unseres Handelns. Künstliche Intelligenz ist mehr als eine notwendige Bedingung. Die Entwicklung birgt erhebliche Potenziale, effizienter und nachhaltiger zu werden, wenn wir den Menschen in den Mittepunkt der KI-Revolution stellen. Denn erst dann ist sie wirklich nachhaltig.

Wilo geht den eingeschlagenen Weg als nachhaltiger KI-Pionier im Jahr 2025 und darüber hinaus weiter. Denn KI passt zu unserer gesamtstrategischen Ausrichtung – und trägt ohne Zweifel dazu bei, den profitablen Wachstumskurs der Wilo Group fortzusetzen.

Ihr

Oliver Hermes

President & Global CEO der Wilo Group

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Der globale Vorstand der Wilo Group (v.l.) : Global CTO Georg Weber, President & Global CEO Oliver Hermes, Global CFO Dr. Patrick Niehr